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FETT

Stefanie Grohs
Ranil Beyer


Ausstellung vom 9. - 24. April 2009

Vom Suchen und Finden

Stefanie Grohs stellt ihre kleinformatigen Collagen aus. Diese sind nach klassischem Verfahren gefertigt. Jedes ausgesuchte und eingefügte Bildelement wird in Handarbeit ausgeschnitten und eingeklebt. Dabei verzichtet die Künstlerin auf jegliche Art von digitaler Bildbearbeitung. Der Entstehungsprozess ihrer Arbeiten wird somit nicht verschleiert, sondern als zentrales Gestaltungsmoment offensichtlich. Durch die daraus resultierenden Brüche lassen sich unerwartet neue Zusammenhänge finden. In ihren Collagen zeigt sie ihre persönliche Auseinandersetzung mit verschiedenen Themen des alltäglichen Lebens: zwischenmenschliche Beziehungen, emotionale Momente, Ängste und Wünsche. Wer mehr darüber wissen möchte, muss sich auf die Suche begeben.
(R. M. Curtz)

Ranil Beyer Seine tiefgrünen Wiesenlandschaften sind so düster wie die Gemälde altniederländischer Meister.  Mit ihren gegenläufigen Unschärfen wirken die Bilder, als wären sie aus einem fahrenden Zug heraus fotografiert worden. Und unweigerlich beginnt das Auge, diese fast wie Pastelle wirkenden Aufnahmen nach Verwischung und Übermalungen abzusuchen – ein Eindruck, den Ranil Steva Beyer, 1979 geborener HfbK – Absolvent aus Hamburg, noch dadurch verstärkt, indem er seine Fotos auf Alubond – Platten, also dünnes Aluminium, aufzieht. Das ist jedoch keineswegs das übliche Vexierspiel, für das man es halten könnte, Fotografie versus Malerei, wie es Gerhard Richter und andere seit Ewigkeiten praktizieren.
Beyers Unschärfe hat nichts mit der Malerei zu tun, sondern ist die Symbiose aus einer fotografische und einer filmischen Technik. Wie an einem Filmset fährt er im Halbkreis aus Schienen an seinem Motiv vorbei, die Kamera auf lange Belichtungszeit gestellt. „Für mich ist die Unschärfe keine Verschleierungstaktik. Sie dient nur dazu, Freiflächen für den Betrachter zu schaffen, damit er sie mit seiner Imagination selbst ausfüllen kann. So mache ich ihn mir zum Komplizen“, erklärt Beyer. Auf das Thema Unschärfe ist er durch seine Studien zur englischen Bewegung der Piktorialisten im 19. Jahrhundert gestoßen. Schon damals galt es, sich gegen den ständig geforderten Realitätsanspruch zu wehren, um die Fotografie als eigenständige Kunst zu manifestieren.
Beyer, der für diese Fotoarbeiten völlig auf digitale Manipulation verzichtet hat, sieht das Problem in anderer Form im Zeitalter der Digicams wieder heraufziehen:„Wir sind heute in einer ähnlichen Situation. Wenn jeder glaubt, an einem Computer gute Fotografien herstellen zu können, leider die ganze Gattung darunter.
Thomas Schönberger (Watchlist Monopol Nr. 4/2008, April)

Stefanie Grohs - Biografie
1974

geboren in Gießen

1995/2000

Kunstpädagogik und Lehramt an der Justus-Liebig-Univeristät in Gießen, u.a. bei Johannes Stüttgen

1998

ein Semester „Art History“ an der New York University

2006

Gaststudium bei Lucie Beppler an der Justus-Liebig-Universität Gießen und Fotografie bei Martin Liebscher an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach

2007

Arbeit als Lehrerin

2007/10

Besuch der Städelabendschule bei Vroni Schwegler und Christoph Borowiak

Stefanie Grohs lebt und arbeitet als freie Künstlerin und Lehrerin in Frankfurt am Main.

  • stefaniegrohs@googlemail.com
  • www.stefaniegrohs.de


  • Ranil Beyer - Biografie
    1979

    geboren in Sulzbach-Rosenberg

    bis 2008

    Studium an der Universidad Complutense in Madrid und an der Hochschule für bildende Künste Hamburg (HfBK) mit dem Abschluss Diplom

    Ranil Beyer lebt und arbeitet in Hamburg.

  • email@ranilbeyer.com